Ilulissat
Ilulissat

Wir sind am 15. Juni, 8 Uhr von Island kommend wohl die erste Touristenmaschine nach Grönland, die die Sommersaison eröffnet. (Aus Dänemark kann man immer direkt fliegen)


Auf den ersten Blick sieht die Stadt aus wie eine Baustelle. Grauer Sand am Straßenrand, keine Fußgängerwege, Müll in den Vorgärten, Steine und karge Gräser zieren die Stadt vor den beeindruckenden Eisbergen. Die Häuser aus Holz stehen mit Stelzen auf den Steinen und sind rot, blau oder beige angestrichen.


Ilulissat ist die drittgrößte Stadt  von Grönland mit knapp 5000 Einwohnern.

Huskies ... ein trauriges Leben an der Kette
Huskies ... ein trauriges Leben an der Kette

Unterwegs und direkt hinter unserem Hotel liegen die armen Huskies in großer Gruppe auf dem tristen, kalten Stein mit nur je einer kleinen Hütte. Sie sind jeden verdammten Tag angekettet. Nur wenn zahlende Touristen kommen, dann müssen sie im Winter die durch die Landschaft ziehen und die Inuit zum Fischen transportieren. Ich frage mich, mit welchen Muskeln sie das tun. Wie sind Menschen dazu nur fähig?


Ich finde, die Fazination von Natur und Tieren braucht keine Menschen.


Fischhandel auf dem Meer
Fischhandel auf dem Meer

Die Inuit haben 2005 ihre eigene Firma 'Qikiqtaaluk Fisheries Corporation' gegründet, um vom Fischfang leben zu können und das Preisdumping der grönländischen Regierung und westlichen Welt entgegen zu wirken. Sie verkaufen ihren Heilbutt, Wal und Robbe per Boot und in kleinen Häuschen am Marktplatz. Fisch unter freiem Himmel zu verkaufen ist nicht erlaubt. 


Ananas und Mango in Grönland...
Ananas und Mango in Grönland...

Im Supermarkt wo ein Eisbär, statt Hund das Körbchen im Logo trägt, haben wir gleich gestaunt. Frische Ananas und Mango lag gleich am Eingang aus. Und von Nutella bis sauren Gurken war der Supermarkt kaum von einem deutschen Supermarkt zu unterscheiden. Bezahlen kann man wie gewohnt mit Karte oder in dänischen Kronen. 


Friedhof
Friedhof

Der Friedhhof mit den vielen weißen Kreuzen und bunten Verzierungen wirkt recht groß für die kleine Stadt. Allerdings kann hier natürlich in den wenigen Monaten ohne Frost kaum der natürliche Zerfall eintreten. Deshalb können Gräber auch nicht nach vielen Jahren frei gegeben werden. 


Das Ausheben der Gräber passiert dann auch nur in den Sommermonaten.  Wir haben sehr viele Kreuze von ein bis zwei Tage alten Kindern gesehen. 

Ilulissat Marktplatz
Ilulissat Marktplatz
Haus
Haus

Das Land gehört der grönländischen Regierung. Deshalb gibt es keine Vorgärten und es sieht nicht gepflegt aus. Man könnte auch sagen vermüllt. 


Ein Haus wird nur für die eigene Lebenszeit "gepachtet" und kann nicht vererbt werden. Deshalb tragen Eltern gleich ihre Kinder ein, um ihr Haus länger zu erhalten. 

Wassertank
Wassertank
Hafen von Ilulissat
Hafen von Ilulissat

Häuser im Fels
Häuser im Fels

Die alten Häuser sind nicht über die Zentrale Wasserversorgung angeschlossen. Dort leben vor allem die Inuit. Es gibt auch Wassertanks bei den moderneren Häusern. 


Hotels sind natürlich dem westlichen Standard angepasst.


Kirche von Ilulissat
Kirche von Ilulissat

Die Kirche wurde in Norwegen gebaut und hier zusammengesetzt. Am Anfang der Stadtgeschichte wurde sie als Schule genutzt. Erst wurde der Versuch unternommen dänisch zu lehren. Heute ist es für die Inuit freiwillig und viele sprechen die Sprache nicht. Ich war überrascht, wie wenig der lokale Skipper über Wale weiß. Im Winter hat er den neuen Flughafen mit gebaut, der 2025 eröffnet werden soll. Ich befürchte noch mehr Tourismus, weniger Wale und weniger Natur. 

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